Blogparade: Digitalisierung und Medienkompetenz – wie medienkompetent bin ich? | #medienkompetent

Wie medienkompetent bin ich? Die Organisatoren der #denkst18 rufen in der Blogparade #medienkompetent dazu auf, über die eigene Medienkompetenz Gedanken zu machen, was ich, wie im Folgenden zu lesen ist, getan habe.

Normalerweise halte ich meine beiden Jungs aus meinen Social-Media-Aktivitäten heraus, bestenfalls auf meinem privaten Facebook-Account erscheint in besonderen Momenten ein Post zu ihnen und dann ohne Bild. Dabei sind sie gar nicht mehr klein, sondern junge Erwachsene und haben ihre eigenen Social-Media-Kanäle, aber die steuern sie selbst und in Bezug auf die Öffentlichkeit zurückhaltend. Würde ich mehr über sie ins Netz stellen, würden sie es vermutlich wie ich auch als Verletzung ihrer Persönlichkeitsrechte empfinden. In diesem Blogbeitrag werde ich aber eine Ausnahme machen und etwas von den beiden erzählen, denn ohne sie würde es um meine Medienkompetenz sehr viel schlechter bestellt sein.

Kinder im Internet?

Ich bin kein Digital Native, sondern gehöre der Generation an, die mit Tageszeitung und gedruckten Büchern aufgewachsen ist. Wir Eltern waren immer recht streng in Bezug auf den kindlichen Medienkonsum – sofern es sich eben nicht um Bücher handelte, denn das ist die Welt, in der wir uns beruflich bewegen und die wir lieben. Den neuen Medien standen wir konservativ-ablehnend gegenüber. Klar hatten wir irgendwann Handys, dann Smartphones, schrieben Mails und googelten, aber Facebook & Co. waren uns suspekt, den Kindern erlaubten wir keine Profile. Vor einem Schüleraustausch unseres Erstgeborenen stellten wir allerdings fest, dass sich seine Mitschüler*innen und die Austauschschüler*innen schon eine Weile kannten, während er trotz seiner Mails vorab keinen Anschluss fand. Überhaupt schien manche wichtige Information aus dem Schulleben an ihm vorbeizugehen, was uns aufhorchen ließ. Der Grund war schnell gefunden: Die anderen hatten Facebook-Profile und chatteten fröhlich miteinander. Diese Entdeckung brachte uns zum Umdenken und wir haben – wenn auch widerwillig – unsere Einwilligung für Facebook gegeben.

Von der Social-Media-Skeptikerin zur -Benutzerin

Bedingung dabei war, dass ich für eine Weile Zugang zu ihren Profilen hatte und in Sachen Sicherheitseinstellungen ein Wörtchen mitreden konnte. Dazu musste ich mir Facebook natürlich erst einmal selbst genau ansehen, also habe ich mir ein eigenes Profil angelegt – und eine neue Welt entdeckt. Da fand ich alte Freundinnen und Freunde, die in alle Welt zerstreut lebten, Verwandte, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, und Kolleg*innen, die wie ich freiberuflich arbeiteten und dafür Werbung auf Facebook betrieben. Ich entwickelte mich zwar nie zu einem FB-Junkie, war aber doch sehr interessiert und beschloss, tiefer in die Welt des Web 2.0 einzusteigen. 2013 belegte ich einen vierwöchigen Onlinekurs bei der Webagentin Silke Buttgereit, in dem ich die nötigen Grundlagen für Online-Marketing kennenlernte, 2014 folgte ein Kurs, in dem ich lernte, WordPress-Seiten und -Blogs zu erstellen. Die Teilnehmerinnen an beiden Kursen gehörten wie ich dem Netzwerk der BücherFrauen an und kamen aus dem Printbereich. Unter Silkes verständnisvoller Anleitung erarbeiteten wir uns die digitale Welt.

Twitter, Pinterest, Tumblr, Google+, XING, LinkedIn, Snapchat, Instagram – ich probierte mit der Zeit sehr viel aus, wollte herausfinden, wie welcher Kanal funktioniert, was sich für welche Zielgruppe am besten eignet und was mir am meisten liegt. Schnell wurde in meinem beruflichen Umfeld bekannt, dass ich von einem Medium Ahnung hatte, das damals vielen noch ebenso suspekt erschien wie ursprünglich auch mir. Ich wurde um Rat gefragt, erhielt Aufträge, Websitetexte zu schreiben und Facebook-Seiten zu betreuen. Print war allerdings noch immer das Medium, in dem ich mich hauptsächlich bewegte. Die Blogfunktion meiner Website nützte ich nur, um ein paar aktuelle Meldungen über meine Arbeit zu bringen. Das hat sich seit Anfang 2018 geändert.

Projektleiterin mit Schwerpunkt Social Media

Ich bin seit 2013/14 für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit des Vereins „Schlösser, Burgen, Gärten in Baden-Württemberg e.V.“ zuständig, dadurch wurde u.a. der Verein „Schlösser und Gärten in Deutschland e.V.“ auf mich aufmerksam. Zunächst koordinierte ich zwei wunderschöne Buchprojekte für diesen Verein. Dann bot mir der Vorstand im November 2017 die Projektleitung von „Zu Tisch! Genießen in Schlössern und Gärten“ an, einem Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr SHARING Heritage 2018. Ich beschloss, bei diesem Projekt in erster Linie auf Social Media zu setzen, und nach dem Aufbau der Website kristallisierte sich schnell heraus, dass sich in diesem Fall ein Blog hervorragend eignet. Zusammen mit Tanja Praske riefen wir die Blogparade #SchlossGenuss ins Leben, bei der ich viel gelernt und viel Spaß gehabt habe. Inzwischen habe ich richtig Feuer gefangen und plane, das Bloggen in Zukunft auszubauen.

Mutter und Söhne im Internet

Und wie geht es meinen Söhnen mit ihrer Social-Media-Mutter? Dass ich sie stark kritisiere, wenn sie für meine Begriffe zu lange vor dem Bildschirm sitzen, finden sie natürlich nicht prickelnd. Sie scheinen es aber cool zu finden, dass ich mich wie sie im Netz tummle und sie immer mal wieder um Rat frage, wobei ich mir natürlich manchen Witz darüber anhören muss.

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Andrea Hahn, Foto: Chris Korner

Mein Name ist Andrea Hahn, und ich liebe es, Geschichten zu erzählen – Geschichten von Menschen, die mir begegnen, und Geschichten von Menschen, die unsere Welt längst verlassen haben. Außerdem besuche ich gerne Orte, die Geschichten zu erzählen haben, und liebe (fast) alles, was blüht, auf vier Beinen läuft, durch das Wasser schwimmt und die Luft fliegt. Auch davon schreibe ich.

Doch nicht nur ich schreibe hier, gerne nehme ich auch Gastbeiträge auf, die sich für die Seite eignen. Die Berliner Bloggerin Nina Süßmilch hat es vorgemacht.

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